Bilder: Janina Möller

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Schule ohne Rassismus: Projekttag Demokratie zur 10jährigen Netzwerk-Zugehörigkeit

10 Jahre ist es her, dass die Auschwitzüberlebende Esther Bejarano den Einstieg der Dorothea-Schlözer-Schule in das SOR-Netzwerk begleitet hat. SOR steht für "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage". Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Jan Lindenau hat die DSS dieses Jubiläum am 14. November 2024 mit einem Projekttag Demokratie gefeiert.

Viele Aktionen sind in den vergangenen Jahren in diesem Rahmen von der Schulgemeinschaft umgesetzt worden, unter anderem Stolpersteinlegungen, themenbezogene Patenbesuche an Grundschulen, ein schulweiter Demokratietag vor fünf Jahren. Bei der Feier am 14. November waren 53 Klassen mit eigenen Projektangeboten beteiligt. Dabei ging es um die Reflexion von Alltagsrassismus (z. B. im Projekt der BG 22-1), die spielerische Annäherung an Stereotype (z. B. das Zitronenspiel/SPE23-1) oder die Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten im Zuge der Radikalisierung von Jugendlichen (Stop Ok/SP24-4). Zudem gab es eine Reihe von Workshop-Angeboten externer Anbieter.

Den krönenden Abschluss des Jubiläums bot der Vortrag von Professor Karim Fereidooni von der Ruhr-Universität Bochum zum Thema "Rassismus in Schule und Gesellschaft", der in alle Klassenzimmer live übertragen wurde.

Migrationshintergrund ist eine Diagnose in deutschen Lehrkräftezimmern", so Fereidooni. In seinem Vortrag wurde deutlich, dass Rassismuskritik zur Basiskompetenz jeder Lehrkraft zählen und daher gesetzlich in der Lehrkräfteausbildung verankert sein sollte. Die Realität sähe aber anders aus. Noch immer kämpfen Schülerinnen und Schüler mit ausländischen Wurzeln gegen rassistische Vorurteile. "Und das kann ganze Zukunftspläne zerstören", brachte ein Schüler seine Erfahrung von einem Lübecker Gymnasium in die anschließenden Fragerunde ein. Was ist dagegen zu tun? Neben der systematischen Verankerung des Themas in der Lehrkräfte-Aus- und Fortbildung gehe es vor allem um den gesellschaftlichen Diskurs, darum, miteinander ins Gespräch zu kommen. Und in diesem Zusammenhang positioniert sich auch der Bürgermeister in seinem Grußwort eindeutig: In Zeiten des gesellschaftsfähigen Rassismus sei es entscheidend, zu widersprechen!

Ein großer Dank gebührt Frau Dr. Hahner, Frau Brünjes und dem gesamten SOR-Team – die monatelange intensive Vorbereitung auf diesen Tag hat sich gelohnt! Zu danken ist ebenso allen helfenden Händen, die die Rahmenbedingungen mit viel Engagement gestaltet haben: Ein dickes Dankschön an die Hauswirtschaft und Nils Richter mit seinen Schülerinnen und Schülern für ein wunderbares Büffet, an die Musiker XAKHA & AXCION und an den Technik-Support!

Vor allem aber: Vielen Dank allen beteiligten Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften, die ein breites und spannendes Angebot an Anregungen zum Nachdenken geboten oder diese Angebote engagiert wahrgenommen haben.